Inhalt
Einleitung
Mit der Verwendung eines Thesaurus wird die Mehrdeutigkeit von Sprache reduziert, indem die einzelnen Begriffe durch ihre terminologische Verortung im Thesaurus eindeutig sind. Die genaue Verortung eines Begriffs wird durch die Beziehungen zwischen den Begriffen und ihren Bezeichnungen hergestellt. Eine klare hierarchische Ordnung wird durch die Verwendung von Unter- und Oberbegriffen vorgegeben, während die Verwendung von Synonymen ein Begriffsumfeld schaffen. Vorrangiges Ziel bei der Nutzung eines Thesaurus ist die Verbesserung der Dokumentation von Museumsobjekten und infolgedessen ein qualitätsvolleres Retrieval – sowohl institutionell wie auch museumsübergreifend in Internetportalen.
Merkmale eines Thesaurus
Auf der Seite Was kennzeichnet einen Thesaurus? finden Sie die Erläuterungen zu folgenden Punkten:
- Begriff vs. Bezeichnung
- Terminologische Kontrolle
- Semantische Relationen
- Äquivalenzrelation
- Hierarchierelation
- Abstraktionsrelation (generische Relation)
- Bestandsrelation (partitive Relation)
- Assoziationsrelation
- Auswahl und Bildung von Deskriptoren
- Anforderung an Benennungen (nach DIN 2330)
- Formale Festlegungen in der Wortform (nach DIN 1463, Teil 1)
- Vermeidung von Mehrdeutigkeit (nach DIN 1463, Teil 1)
- Monohierarchie vs. Polyhierarchie
Gründe für die Verwendung von Thesauri
- konsistente Dokumentation, da nur Begriffe verwendet werden, die im Thesaurus enthalten sind
- Qualitätssicherung der Datenerfassung im Museum bzw. Museumsverbund, da terminologische Standardisierung und Verwendung von Normdaten
- terminologische Standardisierung führt zu höherer Präzision in der Recherche
- verlässlicher Datenaustauch von Objektdaten
- verlässliches Retrieval in institutionellen Datenbanken und spartenübergreifenden Kulturgutportalen
- Thesaurusbegriffe können zusätzlich mit Informationen angereichert werden - Begriffsdefinitionen, Quellenangaben oder Normdaten-Identnummern
- Instrument des Indexierungssystems
Wo liegen die Probleme?
- Uneindeutigkeit der natürlichen Sprache führt zu Terminologieproblem
- Bezeichnungen und Begriffe stehen meist nicht in eindeutiger Beziehung zueinander
- Benennungsvielfalt (Synonymie) z.B.: Photographie = Lichtbild, Aufnahme, Foto
- Bedeutungsvielfalt
- Homonymie (griech. ‚Gleichnamigkeit')
- Polysemie (griech. ‚Vieldeutigkeit') z.B.: Pferd = Tier ; Pferd = Turngerät
Lösung: Vorzugsbegriffe (Deskriptoren) bestimmen Mehr Informationen sowie Vorträge und Publikationen zu Regelwerke(Thesauri) finden Sie hier.
Ansprechpartner im BSZ: MusIS-Team