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Die Basis einer gemeinsamen Sprache sind gemeinsame Begrifflichkeiten. Zum Beispiel verwendet imdas pro für das, was in diesen Text hier mit "Entität" bezeichnet wird, den Begriff "Objekttyp". Er unterscheidet in imdas pro Sammlungsobjekte von Personen, Medien, Konvoluten, Provenienzen... Verbindet man mit dem Begriff "Objekt" enger nur Sammlungsobjekte, würde man unter "Typ" eine Klassifizierung in Gemälde, Münzen, Druckgrafik etc. erwarten. Dies wird in imdas pro wiederum über die "Objektbezeichnung" geleistet. Die Frage ist nun, ob man sich mit der gemeinsamen Sprache auf die Terminologie von imdas pro stützen möchte. Weil diese bereits vielen vertraut ist, dei die mit imdas pro arbeiten. Oder ob dies nicht die Gefahr birgt, dann in jeder Hinsicht nur in den Möglichkeiten von imdas pro zu denken. Ich persönlich habe z.B. unter Objektbezeichnung lange Zeit so etwas wie ein weiterer Titel oder Namen vermutet, was zumindest nicht ganz richtig war...

Es gibt umgekehrt auch "Nicht-Beteiligte" an der gemeinsamen Sprache. Z.B. wurden Daten aus imdas pro im SAP-System des Landes verwendet. Es wäre offensichtlich sinnlos anzustreben, dass die Sammlungsdokumentation die Sprache der Finanzverwaltung spricht oder umgekehrt die Finanzverwaltung die Sprache der Sammlungsdokumentation. Oder z.B. hat die Deutsche Digitale Bibliothek für Datenlieferungen aus Museen LIDO festgelegt. LIDO ist ein Transferformat und eignet sich nicht direkt als Datenmodell in der Sammlungsdokumentation. Dies ist auch nicht seine Absicht. Auch die breite Öffentlichkeit (z.B. in Digitalen Katalogen) erfordert eine andere Sprache (oder parallel sogar mehrere verschiedene Sprachen pro Publikum), die nicht sinnvoll gleichzeitig die interne Sprache der ExpoDB oder der Sammlungsdokumentation sein kann. Es ist also auch wichtig, die Grenze Erstreckung der Sprachverwendung ("Bounded context") zu definieren. Wo dann explizit Schnittstellen und Übersetzungen in andere Sprachen nötig sind, sofern Nicht-Beteiligte mit den Daten etwas anfangen sollen. Es ist jedenfalls hilfreich, zu wissen, wie weit man mit den gleichen Begriffen dasselbe meint. Und wann evtl. unterschiedliches. 

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Für die Datenmodellierung in der ExpoDB ist es vorteilhaft, dass sie sich JSON und XML bedient, um Daten auszudrücken (Dabei werden nur XML so eingesetzt, dass es sich direkt in JSON-Syntax übersetzen lässt und umgekehrt - ohne dass sich die Semantik der Daten verändert). JSON und XML haben hier verschiedene Vorteile: Sie sind gleichzeitig von Menschen als auch von Maschinen lesbar. Insofern nehmen JSON- sowie XML-Daten gleichzeitig die Rollen von logischem Schema, Nutzerschnittstelle und physischer Realisierung wahr: JSON- und XML-Files sind Textdateien, die einfach aufzubewahren und auszutauschen sind. Sie können in jedem Texteditor eiditiert editiert werden und Internet-Browser formatieren die beide Formate ansprechend, sodass man auch ihre Struktur leicht erfassen kann (evtl. benötigt man ein Plugin).

JSON und XML sind "baumartig" strukturiert. Dies meint, sie strukturieren Daten nicht nur in Zeilen und Spalten wie Tabellen bei relationen Datenbanken, in Excel oder in einer CSV-Datei. JSON und XML können komplex aufgebaute Komponenten enthalten, welche wiederum komplex aufgebaute Komponenten enthalten können, usw.. Solche Konstruktionen sind hilfreich für Datenelemente, die eng zusammengehören, die aber nicht selbst wie eine Entität ein unabhängiges gedankliches Konzept darstellen. Z.B. gehört in einer Maßangabe die Dimension, der Betrag und die Einheit immer zusammen. Es macht jedoch keinen Sinn "die Länge 3 cm" für sich, losgelöst von seinem Objekt zu betrachten. Oft, auch bei Maßen, wiederholen sich solche Datenkomponenten. Auch dafür hält JSON und XML Syntax bereit. Andere Beispiele sind z.B. Aliasnamen zu Personen oder zusätzliche Nummern zu einem Sammlungsobjekt. Das relationale Konzept benötigt, wie erwähnt, für solche Situationen Hilfstabellen. Mit XML bzw. JSON lassen sich solche Daten direkt in die Entitäten einbetten, was die Struktur besser beschreibt. Lediglich zur Darstellung von Beziehungen zwischen Entitäten sind weiterhin Relationierungen via Schlüsselpaaren notwendig. 

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