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Kurzinformation Stand Projekt bwLastCopies
(Stand 17. Dezember 2020)
Das Projekt bwLastCopies hat sich in den letzten Monaten intensiv mit der Auswertung der Verbunddaten hinsichtlich der Seltenheit von Titeln in baden-württembergischen Bibliotheken befasst. Die Direktionen des Projektlenkungsausschusses, das Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg (BSZ) und das Kommunikations-, Informations-, Medienzentrum (KIM) der Universität Konstanz, wollen hiermit kurz über den Stand des Projektes informieren.
Die Projektpartner BSZ und KIM Konstanz haben zusammen mit mehreren aktiv am Projekt beteiligten Bibliotheken (derzeit beteiligen sich folgende Bibliotheken aktiv am Projekt: die beiden Landesbibliotheken, die Universitätsbibliotheken Freiburg, Heidelberg, Stuttgart, Tübingen sowie die Bibliothek der PH Freiburg) zuerst begonnen, Begrifflichkeiten, Parameter und das Vorgehen zu definieren, die zur Erreichung der Projektziele notwendig sind. Die Ziele sind im Wesentlichen (1) der Aufbau eines kooperativen Bestandsmanagementsystems sowie (2) die Analyse der Bestandssituation an den wissenschaftlichen Bibliotheken Baden-Württembergs und in der Folge (3) die Markierung seltener Titel („Rote Liste“).
Zunächst mussten im Projekt wichtige Rahmenbedingungen geklärt werden: Auf welche Art von Titeln bezieht sich das Projekt? Welche Bestände welcher Bibliotheken sollen ausgewertet werden? Ab wann gilt ein Titel als selten? Folgendes bitten wir daher zu beachten:
- Es wurde gemeinschaftlich entschieden, den Fokus für die Auswertungen zunächst auf gedruckte, monographische und integrierende Ressourcen sowie gedruckte Noten und Karten zu legen, die älter als 10 Jahre sind. Diese Parameter sind in K10plus vorhanden und können mithilfe der Statistiksoftware ausgewertet werden.
- Es wurde schnell deutlich, dass die Daten lediglich nach formalen Kriterien ausgewertet werden können, da eine inhaltliche Auswertung sehr aufwändig ist. Das bedingt, dass nur Parameter ausgewertet werden können, die in den Titeldaten von K10plus auch vorhanden sind.
- Die Auswertungen beziehen sich auf baden-württembergische Bibliotheken, da das Projekt durch das Land Baden-Württemberg gefördert wird.
- Für die Auswertungen von Beständen zu Zeitschriften ist die Zeitschriftendatenbank besser geeignet. Eine Ausweitung auf Zeitschriften kann zu einem späteren Zeitpunkt in einem Nachfolgeprojekt (in enger Abstimmung mit dem Projekt Speicherverbund Nord) umgesetzt werden.
- Als selten wird ein Titel markiert, wenn er potenziell in drei oder weniger Exemplaren in baden-württembergischen Bibliotheken vorhanden ist. Dabei sind sich die Projektbeteiligten einig, dass bei einer möglichen Ausweitung des Projektes auf den gesamten K10plus-Bereich oder auf weitere Verbünde dieser Parameter in jedem Fall erneut verhandelt werden muss und eventuell bereits bestehende Seltenheitsmarkierungen anschließend aktualisiert werden müssen. Deshalb dient dieser Parameter lediglich als erster Anhaltspunkt, um die Daten bzgl. deren Seltenheit analysieren zu können.
Nach Festlegung der o.g. Rahmenbedingungen und Parameter wurden die Daten aus K10plus in das Statistiktool eingelesen und ausgewertet und auf Validität überprüft. Die Auswertung ergab eine Menge von 8.227.407 Titeln, bei denen potenziell drei oder weniger Exemplare in baden-württembergischen Bibliotheken vorhanden sind. Das BSZ hat nun bei den identifizierten Titeln eine Markierung für potenzielle Seltenheit im Feld Bestandsschutzmaßnahmen und (Langzeit-)Archivierung in K10plus vorgenommen (Pica3-Feld 4233/Marc21-Feld 583 Action Notes). Diese Markierung dient als Information für die Bibliotheken und ist mit keinerlei Pflicht zur Archivierung oder Nicht-Aussonderung verbunden.
Wir bitten Sie, dem Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) auf Arbeitsebene (insbesondere bei Unstimmigkeiten) Rückmeldungen zu geben, damit Verbesserungen bei der Kennzeichnung potenziell seltener Bestände vorgenommen werden können. Die in K10plus gesetzte Markierung ist daher als dynamisch und nicht als statisch anzusehen.
Bibliotheken können eigene Verantwortlichkeiten für Bestände im Feld 4233 selbständig eintragen oder sich hierfür an das Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg wenden (die Formatbeschreibung für das Feld finden Sie in der K10plus Format-Dokumentation). Beispielweise nutzen die Badische Landesbibliothek (BLB) bereits schon heute und die Württembergische Landesbibliothek (WLB) ab 2021 dieses Feld für den Bereich der Pflichtexemplare.
Die Projektpartner bwLastCopies
Dr. Ralf Goebel Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg (BSZ) | Petra Hätscher Kommunikations-, Informations-, Medienzentrum (KIM) der Universität Konstanz |