Übersicht:

• Handlungsempfehlungen für ein kooperatives Bestandsmanagement in Baden-Württemberg
• Praxishinweise zum Umgang mit als potenziell selten markierten Titeln in K10plus
• Spezifikationen Auswertungen

Allgemeines

Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg hat für den Zeitraum von September 2019 bis Dezember 2021 im Rahmen seines BigDIWA Programms das Projekt bwLastCopies gefördert. Ziel des Projektes war in Zeiten des wachsenden Platzbedarfs in Bibliotheken und der damit verbundenen Aussonderung von Beständen die Bestandssicherung seltener Exemplare in den wissenschaftlichen Bibliotheken Baden-Württembergs.

Das BSZ hat aufbauend auf der Verbunddatenbank K10plus ein landesweites Bestandsmanagementsystem konzeptioniert und in Betrieb gesetzt, um sicherzustellen, dass eine Mindestanzahl von Printexemplaren in den Bibliotheken erhalten wird.

Ziel war es, die Bestände der baden-württembergischen wissenschaftlichen Bibliotheken auszuwerten und so gefährdete Bestände zu identifizieren, bei denen die gewünschte Mindestanzahl an Exemplaren unterschritten ist. Diese wurden anschließend im Verbund mit ergänzenden Informationen versehen und gelangten über die üblichen Datendienste auch in die Lokalsysteme.

Mithilfe der ermittelten Informationen über die Bestände wurde den Bibliotheken eine einfache und übersichtliche Möglichkeit an die Hand gegeben, um bei einer geplanten Aussonderung im Verbund oder auch im Lokalsystem festzustellen, ob es noch eine ausreichende Anzahl von Beständen gibt oder das Exemplar erhaltenswert ist und entsprechende Maßnahmen zu treffen sind.

Das gemeinsame Projekt bwLastCopies von BSZ und dem KIM Konstanz wurde Ende Dezember 2021 erfolgreich beendet werden. Der im Projekt entwickelte Workflow für die maschinelle Ermittlung seltener Bestände in den wissenschaftlichen Bibliotheken Baden-Württembergs über den K10plus wurde mittlerweile erfolgreich in die Routine übernommen. Der aktuelle Stand der Bestände wird halbjährlich ermittelt und die so identifizierten, potenziell seltenen Titel werden anschließend im K10plus entsprechend gekennzeichnet, bzw. die bestehenden Kennzeichnungen werden ggf. an die neue Situation angepasst (z.B. bei geänderter Anzahl).

Es konnten nicht nur die oben und im Projektantrag formulierten Ziele erreicht werden, sondern auch darüberhinausgehende Ziele wie die Handlungsempfehlungen für ein kooperatives Bestandsmanagement baden-württembergischer Bibliotheken und die Eintragung von Archivierungszusagen im K10plus. Aktuell konnten so bereits über 2,8 Mio. Titel retrospektiv mit Archivierungszusagen zu beispielsweise Pflichtexemplaren, Dissertationen oder Titeln aus besonderen, bibliothekseigenen Sammlungen versehen werden.